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Landschaftsplanung

Der Landschaftsraum im Landkreis Oder-Spree

Der Landschaftsraum unseres Landkreises ist interessant und abwechslungsreich und jeder, der ihn bewusst wahrnimmt, wird Schönes und Sehenswertes entdecken. Die landschaftliche Einzigartigkeit spiegelt sich in der Vielzahl der Schutzgebiete wider. Gebiete, in denen Landschaftsschutz bzw. Naturschutz vorrangige Aufgabe sind.

Seinen Anfang nahm die Bildung der heutigen Geländeformen während der letzten Inlandvereisung, der Weichselkaltzeit, die vor etwa 10.000 Jahren endete. Die Landschaft stellt einen Ausschnitt des norddeutschen Tieflands dar, deren vielfältige Erscheinungsformen fast ausschließlich eis- und nacheiszeitlichen Ursprungs sind. Die mehrmaligen Eisvorstöße sowie Erosions- und Sedimentationsvorgänge hinterließen eine Landschaft, die durch weite Ebenen, flachwellige Höhenzüge sowie zahlreiche Schmelzwasserrinnen gekennzeichnet ist. Zu den, weit über die Kreisgrenzen hinaus, bekanntesten Naturräumen gehören das Mittlere Odertal mit der Ziltendorfer Niederung, das Schlaubetal, die Spreetalniederung, in denen unter anderem die Städte Beeskow und Fürstenwalde eingebettet liegen und der Scharmützelsee, der mit einer Fläche von 13,8 Quadratkilometer, den größten märkischen See darstellt. Aber es gibt noch weitaus mehr.

Einen imposanten Eindruck hinterlassen die Rauener Berge, ein stark reliefierter, kompliziert aufgebauter Stauchmoränenkomplex, der sich mit Höhen bis zu 148 Meter südwestlich von Fürstenwalde erhebt. An fast höchster Stelle, der reichlich bewaldeten Berge liegen die Markgrafen- oder Rauener Steine. Zwei Findlinge, die zu den größten Deutschlands gehören. Aus dem ehemals größeren Stein (Höhe 8,5 Meter, Umfang 29,5 Meter) wurde im Jahre 1827 auf Veranlassung Friedrich Wilhelm III. ein abgesprengter Block zu einer Granitschale verarbeitet. Heute steht diese Schale im Berliner Lustgarten vor dem Alten Museum.

Die Unverwechselbarkeit der Landschaft im Landkreis Oder-Spree wird in besonderem Maße von dem weit verzweigten Gewässersystem bestimmt. Seen, Flüsse und Bäche liegen hier wie Perlenschnüre aneinander gereiht. Sie bilden ein System aus Abflussrinnen der eiszeitlichen Schmelzwässer. Der Scharmützelsee gehört, zusammen mit dem Petersdorfer See, dem Storkower See sowie der Glubig-, Spring- und Grubenseenkette, zu einer Schmelzwasserinne mit Anschluss an den Spreewald. Für viele bekannt dürfte die Groß Schauener Seenkette sein, die über weite Teile unter Naturschutz steht und deren einzigartige Naturausstattung durch die Heinz Sielmann-Stiftung dauerhaft gesichert werden soll.

Weitere markante Gewässerstrukturen stellen die Schlaube, die Müllroser Seen, die Grünheider Seenkette mit Löcknitz sowie die Petershagener Seenkette dar.

Als absolute Extremstandorte sind die großflächigen Dünensandaufwehungen anzusehen, die besonders im Storkower Raum sehr einprägsam wahrnehmbar sind. Diese offenen und halboffenen Dünenstandorte sind Lebensraum für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten wie zum Beispiel Heidenelke, Sandbienen, Glattnatter, Wiedehopf und Ziegenmelker. Auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen bei Dubrow, Reicherskreuz, Storkow und Spreenhagen haben sich ausgedehnte Magerrasen und Heiden gebildet.

Alles in allem - eine Landschaft, die abwechslungsreich und ganz und gar nicht monoton ist. Eine Landschaft, die sehenswert, erholsam ist und noch sehr naturnah wirkt. Es lohnt sich, sich selbst davon zu überzeugen.