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Kunstarchiv und Dokzentrum zeigen Ausstellung im Brandenburger Landtag

Am Mittwoch (29. Januar 2020) wurde die Ausstellung „Arbeit, Arbeit, Arbeit. Serien zur sozialistischen Produktion“ im Brandenburger Landtag in Potsdam eröffnet. Im 30. Jahr der Wiedervereingung Deutschlands zeigen das Kunstarchiv Beeskow und das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR mit der gemeisamen Präsentation Malerei, Fotografie, Grafik sowie Plakate und Zeitschriften, die das Motiv des arbeitenden Menschen thematisieren.

Ob als Motiv in Magazinen oder von Künstlerinnen und Künstlern porträtiert: Darstellungen von Arbeit, Arbeiterinnen und Arbeitern waren bestimmend und allgegenwärtig in der Bildwelt der DDR. So bezeichnete der Kunsthistoriker Henry Schumann die Arbeiterklasse programmatisch als „Auftraggeber, zentrales Thema und Hauptadressat in einem“. Die alltagskulturelle Sammlung in Eisenhüttenstadt wie auch der Kunstbestand in Beeskow verfügen über zahlreiche Bildmedien und Kunstwerke, die eben jene Präsenz des arbeitenden Menschen in der visuellen Kultur der DDR eindrücklich belegen.

Von besonderem Interesse sind hierbei Werke, die als Serie konzipiert und umgesetzt, respektive veröffentlicht worden sind. Sie verdichten die Arbeiterin und den Arbeiter zum Typus und zur Heldenfigur, zeigen Arbeitskontexte und wiederholen Losungen zur sozialistischen Produktion schier unendlich. Es ergeben sich vielfältige Perspektiven auf das gesellschaftliche Ideal und die alltägliche Realität der Arbeit in der DDR. Damit verbunden sind Einblicke in die ostdeutsche Zeitgeschichte sowie Impulse zum Diskurs über damalige, heutige und zukünftige Arbeitsverhältnisse. Mit Werken von Edmund Bechtle, Kurt Buchwald, Goran Djurovic, Jürgen Parche, Dieter Rex, Vera Singer, Marion Wenzel, Klaus Werner, Ursula Wolf, Walter Womacka sowie mit Titelgestaltungen der Neuen Berliner Illustrierten, Porträtserien aus dem Magazin Sibylle, Karikaturen der Satirezeitschrift Eulenspiegel, Plakaten zum sozialistischen Wettbewerb und zum Ersten Mai.

Ausstellungsort: Landtag Brandenburg
Alter Markt 1
14467 Potsdam

Die Ausstellung kann bis zum 11. Dezember montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr besucht werden. An gesetzlichen Feiertagen bleibt die Ausstellung geschlossen. Das Landtagsgebäude ist frei zugänglich.

Führungen und Veranstaltungen 2020

Im Rahmen der Ausstellung werden im Laufe des Jahres Führungen vor Ort angeboten. Termine: 20.2., 23.4., 28.5., 2.7., 3.9., 26.11., 11.12., je um 17 Uhr. Im Rahmen der Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung am 3. und 4.10. sind Sonderführungen geplant. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung für die Führungen unter der Telefonnummer 0331 966-1256, via E-Mail an veranstaltungen@landtag.brandenburg.de oder am Informationstresen im Landtag gebeten. Der Treffpunkt ist im Foyer des Landtages Brandenburg; der Eintritt ist frei. Neben den Führungen finden weitere Veranstaltungen in Kooperation mit der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung zum Thema der Ausstellung statt.

10. März 2020, Führung und Podiumsdiskussion
16 Uhr Kurzführung durch die Ausstellung
17 Uhr Podiumsdiskussion „Frauen in Arbeit“ mit
Markus Decker (Autor),
Anja-Christin Faber (ehem. Geschäftsführerin des Brandenburger Landfrauenverbands e. V.),
Valerie Schönian (Autorin).
Moderation: Florentine Nadolni

Einkommensunterschiede, Frauenquote, Elterngeld, Selbstverwirklichung, Verteilung von Haushalts- und Sorgearbeit – nur eine kleine Auswahl von Schlagworten, die die aktuelle Debatte um die strukturelle Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt bestimmen. In der Podiumsdiskussion „Frauen in Arbeit“ soll – angeregt durch die Ausstellung im Brandenburger Landtag – Anspruch und Wirklichkeit des Arbeitsalltags und der Familienpolitik der DDR diskutiert und nach dem Selbstbild heutiger „Ostfrauen“ gefragt werden.

Kunst und Alltagskultur aus der DDR

Das Kunstarchiv Beeskow beherbergt 17.00 Werken der bildenden Künste sowie 1.500 Werken der angewandten Kunst und des Laienschaffens. Vor 1990 im Besitz von Parteien, Massenorganisationen und staatlichen Einrichtungen der DDR, gehören die Arbeiten seit der deutschen Wiedervereinigung den neuen Bundesländern. Im Beeskower Depot lagern die Anteile der Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR zählt mehr als 170.000 Objekte in seiner Sammlung. In Eisenhüttenstadt werden Gegenstände aus privaten Haushalten, ehemaligen Betrieben und öffentlichen Einrichtungen bewahrt und erforscht: von Hausrat über Bekleidung und Möbeln bis hin zu Schallplatten, Büchern, Zeitschriften, Urkunden, Fotografien und Plakaten.

Beide Einrichtungen teilen gemeinsame Aufgaben und Ziele: das Bewahren, wissenschaftliche Erschließen und zeitgemäße Vermitteln ihrer Bestände in Ausstellungen, öffentlichen Veranstaltungen und Formaten der kulturellen und politischen Bildung. Hierfür gilt es, den historischen Komplex – 40 Jahre DDR – immer wieder neu zu betrachten und gegenwartsbezogen zur Diskussion zu stellen. Das Kunstarchiv Beeskow und das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR sind Einrichtungen in Trägerschaft des Landkreises Oder-Spree. Sie werden gefördert durch das Land Brandenburg.

Pressemitteilung Kunstarchiv Beeskow
Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR

Datum: 29. Januar 2020