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Neues Depot des Kunstarchivs Beeskow eingeweiht

Das Kunstarchiv in Beeskow hat seit Mittwoch (29. Mai 2019) ein neues Depot. Direkt hinter der Burg werden in den Räumen des ehemaligen Kreisarchivs  23.000 Objekte aufbewahrt, die zum Kulturerbe der DDR gehören. Für den Ausbau des Gebäudes erhielt das Kunstarchiv Beeskow rund 230.000 Euro von Bund und Land im Rahmen des Förderprogramms Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Ostdeutschland. Damit wurden moderne Regalanlagen zur Aufbewahrung und zur besseren Zugänglichkeit der Werke angeschafft.

Depot des Kunstarchivs Beeskow Blick in die neue Gem?lde-Zuganlage des Kunstarchivs Beeskow. (Foto: Kevin Fuchs ? Kunstarchiv Beeskow)
Im Bestand des Archivs befinden sich Gemälde, Druckgrafiken, Aquarelle und Zeichnungen, Plastiken, Kunstgewerbe und Medaillen. Das Land Brandenburg unterstützt die Arbeit des Kunstarchivs ab diesem Jahr auf Grundlage eines Leihvertrages mit 168.000 Euro, rund 100.000 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Weitere bilaterale Leihverträge wird das Kunstarchiv mit den Ländern Berlin und Mecklenburg-Vorpommern abschließen.

Kulturministerin Martina Münch würdigte zur Eröffnung des neuen Depots in Beeskow die Bedeutung der Einrichtung, die zum Kultur- und Sportamt der Kreisverwaltung gehört: „Das Kunstarchiv Beeskow verfügt über eine der umfangreichsten Sammlungen an Kunstwerken und Objekten aus der DDR-Zeit und ist damit eine bedeutende Einrichtung zur Sicherung des historischen und kulturellen Erbes unseres Landes.“ Sie dankte dem Landkreis Oder-Spree, dass er die Verantwortung für die weitere Entwicklung des Kunstarchivs übernehme und wies auf die Symbiose mit dem ebenfalls in Trägerschaft des Landkreises befindlichen Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt hin.

„Wir haben hier eine sehr wichtige Weiche in die richtige Richtung gestellt", bekräftigte Landrat Rolf Lindemann. Er erinnerte an das Engagement von Herbert Schirmer, der bereits Anfang der 1990er Jahre die immense Chance gesehen habe, einen teils künstlerisch-ästhetisch, in jedem Falle aber kulturhistorisch interessanten und repräsentativen Bestand vor der Zerstreuung in alle Winde zu bewahren und die Werke in Beeskow sicherte. Mit dieser Sammlung habe die Stadt Beeskow ein gewisses Alleinstellungsmerkmal erlangt – lange bevor prominente Sammler einen unverkrampften Blick auf Kunst aus der DDR eröffneten.

Mit dem modernen Depot haben sich die Möglichkeiten deutlich verbessert, die Bestände sichtbar zu machen, schätzt Florentine Nadolni, Leiterin der Kunsteinrichtung, ein. So sei ein Stipendienprogramm angedacht, das Künstlern und Wissenschaftlern ermögliche im Kunstarchiv zu arbeiten. Zudem biete das neue Gebäude einen Raum für kleine Studioausstellungen.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mario Behnke

30.05.2019