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Gesundheit im Landkreis gemeinsam mit Akteuren vor Ort fördern

Kommunale Strukturen für Gesundheitsförderung und Prävention mitgestalten

Mit dem Kreistagsbeschluss vom 6. Dezember 2018 über die Umsetzung der Leitziele des Landkreises Oder-Spree zur Entwicklung seines ländlichen Raumes wurde die Optimierung der Gewährleistung einer umfassenden gesundheitlichen Versorgung für Jung und Alt angeschoben.

Abzuleiten daraus ist unter anderem der Aufbau kommunaler Strukturen für Gesundheitsförderung und Prävention. Zu diesem Thema trafen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger mit Ausschussmitgliedern und Abgeordneten am 16. Juni 2021 in der Unterarbeitsgruppe 3 (Gewährleistung und Optimierung der gesundheitlichen Versorgung) der Arbeitsgruppe ländliche Entwicklung. Gemeinsam informierten sie sich über kommunale Gesundheitsförderung und Prävention.

Dabei waren die Zugänge der Teilnehmenden sehr vielfältig. Auf die Frage, woran sie denken, wenn sie die Begriffe Gesundheit und Kommune verknüpfen, reichten die Antworten von „nicht zuständig“ bis „notwendig“.

Zur Einführung in das Thema verdeutlichte Dr. Sabine Kersting von RegioHealth Kommune, dass tatsächlich die überwiegenden Einflussfaktoren auf die individuelle Gesundheit in der Kommune verortet sind. Insbesondere sind dies die sozioökonomischen Bedingungen und der Lebensstil (40 Prozent) sowie die Umwelt und das Ökosystem, zu dem z. B. die Wohnbedingungen gehören (20 Prozent).

Im Laufe der Veranstaltung kristallisierte sich heraus, dass vielen Teilnehmenden insbesondere die mangelnde ärztliche Versorgung im ländlichen Raum unter den Nägeln brannte. Formal ist die Verantwortung für den gesundheitlichen Versorgungsauftrag zwar nicht Aufgabe der Kommune, doch kann eine Region viel dafür tun, um beispielsweise attraktiv für die Ansiedelung von Hausärzten mit ihren Familien zu werden. Insofern erhöht sich damit der Anteil der kommunalen Einflussmöglichkeiten zusammen auf über 60 Prozent.

Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt: dort, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben. (Ottawa-Charta, WHO 1986)

Vier Vortragende bereicherten die Veranstaltung mit ihren Impulsen und Informationen:

  • Dr. Sylvia Böhme von der AOK Nordost beglückwünschte in ihrem Beitrag warmherzig den Landkreis zu seinem Engagement, die Gesundheit seiner Bewohnerinnen und Bewohner in den Lebenswelten vor Ort mit seinem aktuellen Projekt nun stärker zu fördern. Sie umriss die formalen Zuständigkeiten der kassenärztlichen Vereinigung sowie die Möglichkeiten der Kooperation mit dem Verband der gesetzlichen Krankenkassen.
  • Ulrike Beyer vom Programmbüro des GKV-Bündnis für Gesundheit präsentierte das Förderprogramm für die Kommunen und betonte die Wichtigkeit des politischen Willens auf Kreisebene für die nachhaltige Sicherung der Projektinhalte.
  • Stefan Neugebauer (ehemals Gesundheitsamt Havelland, Gesundheitsberichterstattung, jetzt im Gesundheitsministerium des Landes Brandenburg) ermöglichte den Teilnehmenden einen faszinierenden Einblick in die Praxis: Das Havelland etablierte in den 2000ern als erster Landkreis in Brandenburg eine Regionale Gesundheitskonferenz. Entscheidend dafür war der politische Wille, der von Anfang an vorhanden war. Erreicht werden konnte mit dem Aufbau dieser Strukturen beispielsweise eine vermehrte Ansiedelung von (Fach-)Ärzten in den ländlich geprägten Gebieten durch eine kompetenzübergreifende, strategische Langzeit-Kampagne.
  • Ramona Krüger, die für Gesundheitsförderung und Prävention zuständige Mitarbeiterin im Landkreis Oder-Spree und damit verantwortlich für die Umsetzung des aktuell laufenden Projekts zum Strukturaufbau, berichtete über den aktuellen Stand des Projektes, dessen Meilensteine und Ziele – und betonte an welchen Stellen die Zusammenarbeit im Landkreis mit Akteuren in und außerhalb der Verwaltung benötigt wird.

Wie so oft, endete die Veranstaltung, als das Gespräch gerade erst in Gang kam. Deshalb ist die Folgeveranstaltung für mehr Austausch und Diskussion bereits in Planung.

Das Projekt lädt herzlich ein: Diskutieren Sie mit wichtigen Akteuren für mehr Gesundheit im Landkreis Oder-Spree am 23. August 2021 von 14.00 bis 17.00 Uhr.

Melden Sie sich bei Frau Krüger per E-Mail unter: ramona.krueger@l-os.de oder unter: gesundheitsfoerderung-praevention@l-os.de und geben Sie die Information gern weiter an Akteure, die unbedingt dabei sein sollten! Eine detaillierte Einladung mit dem genauen Programm wird rechtzeitig veröffentlicht.

Datum: 24. Juni 2021