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Große Resonanz auf doppelte Hallen-Premiere in Fürstenwalde

Für eine doppelte Premiere hat am Samstag (5. Mai 2018) der Landkreis Oder-Spree in Fürstenwalde gesorgt. Mit einer Festveranstaltung und einem anschließenden Tag der offenen Tür wurden das moderne Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Technische Zentrum (FKTZ) und das neue Archiv, Lese- und Medienzentrum (ALM) eingeweiht. Hunderte Besucher begaben sich voller Wissbegierde auf Entdeckungstour durch die beiden Hallen.

Maßstabsetzende Einrichtungen sind entstanden

Gemeinsam ist den dort jetzt angesiedelten Einrichtungen mit ganz unterschiedlicher Funktion, dass sie aus ehemaligen Industriehallen entstanden sind, die nun erstmals eine dauerhafte Nutzung bekommen. Die Kreisverwaltung hatte die Hallen nach der Insolvenz eines einstigen Herstellers von Solarmodulen erworben und rund 6,6 Millionen Euro in den Umbau investiert. Baubeginn war im März 2017. „An diesem Standort zeigt sich sehr nachvollziehbar, wie verantwortungsbewusst der Landkreis übergreifende Aufgaben im Interesse seiner kreisangehörigen Kommunen anpackt“, hob Rolf Lindemann, Landrat des Landkreises Oder-Spree anlässlich der Einweihung hervor. Es seien „maßstabsetzende Einrichtungen" entstanden.

Der Landkreis Oder-Spree hat mit einem Tag der offenen Tür in der Lise-Meitner-Straße 11/12 sein modernes Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Technisches Zentrum (FKTZ) und das neue Archiv, Lese- und Medienzentrum (ALM) eingeweiht. Mit eienm kleinen Konfettiregen aus der Sektflasche wurden die Hallen symbolisch getauft.

Enge Kooperation mit dem Technischen Hilfswerk

Im Januar konnte das Archiv, Lese- und Medienzentrum den Betrieb aufnehmen. Jetzt wurde der Standort unweit der Autobahnabfahrt Fürstenwalde-Ost mit dem Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Technischen Zentrum komplettiert. „Wir setzen mit dem FKTZ ein Konzept um, das beispielhaft für andere Regionen sein kann, denn wir haben hier künftig die Mitarbeiter des Brand-, Zivil- und Katastrophenschutzes der Kreisverwaltung, Helfer des Katastrophenschutzes des Landkreises Oder-Spree und die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk mit dem Ortsverband Fürstenwalde/Spree an einem gemeinsamen Standort", erläutert Michael Buhrke, Beigeordneter für Finanzen und Innenverwaltung des Landkreises. Diese räumliche Nähe und die Ausstattung des FKTZ bieten beste Voraussetzungen für eine optimale Vorbereitung aller hauptamtlichen und freiwilligen Helfer auf mögliche Einsatzszenarien. Neben der Fahrzeughalle mit 27 Stellplätzen für Fahrzeuge des Katastrophenschutzes und des THW komplettieren unter anderem eine Atemschutzübungsstrecke, eine Atemschutzwerkstatt, eine Schlauchwerkstatt, ein Katastrophenschutzlager und ein moderner Stabsraum den Standort.

Zur Stabsstelle Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz der Kreisverwaltung gehören 20 Mitarbeiter. „Der Katastrophenschutzleitung mit Koordinierungsgruppe und Führungsstab stehen jetzt zur Bewältigung von Großschadensereignissen und Katastrophenlagen, Räumlichkeiten mit modernster Technik zur Verfügung“, erläutert Torsten Goerth, Sachgebietsleiter Katastrophenschutz. Rückgrat für mögliche Einsätze bleiben aber auch unter den neuen Bedingungen ehrenamtliche Einsatzkräfte vom Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter Unfallhilfe und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Deren Technik vom Einsatzleitwagen bis zum Mehrzweckboot ist nun an einem zentralen Standort untergebracht. Darüber hinaus ist das FKTZ künftig auch die zentrale Anlaufstelle für den Ortsverband Fürstenwalde/Spree der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk.

Kreisarchiv wurde zum „Lebendigen Archiv“

Blick ins Magazin des Archivs, Lese- und Medienzentrums, das ansonsten für Gäste nicht zugänglich ist.
In unmittelbarer Nachbarschaft des FKTZ hat das Archiv, Lese- und Medienzentrum des Landkreises Oder-Spree seinen dauerhaften Platz gefunden. „Wir sind sehr stolz auf das, was hier entstanden ist. Das Kreisarchiv hat endlich eine Unterkunft bekommen, die seiner Bedeutung entspricht ", sagt dessen Leiterin Marina Aurich. Das zuvor auf fünf Gebäude in drei Orten verteilte Archiv an einem zentralen Standort zu haben, biete enorme Vorteile für Mitarbeiter und Nutzer. Ein großzügiger Schulungsraum ermöglicht nun wieder Projekte gemeinsam mit Schulen zu realisieren. Das neue Magazin ist für die Zukunft gebaut, die elektronisch gesteuerte Anlage erstreckt sich über zwei Ebenen und kann auf insgesamt 16,5 Kilometern Länge archivwürdige Dokumente aufnehmen.

Die Installation "Lebendiges Archiv" ermöglichte die Begegnung mit Zeitzeugen.
Geschichte und Geschichten, die dort aufbewahrt werden, hat das Theaterkollektiv THEALOG am Samstag mit der Multimediainstallation „Lebendiges Archiv“ auf besondere Weise erlebbar gemacht. Im Rahmen eines zeitgeschichtlichen Rechercheprojektes hatten 15 Zeitzeugen ihre biografischen Erfahrungen und persönlichen Geschichten vor laufender Kamera erzählt. Die Ergebnisse konnten die Gäste im Benutzer- und Tagungsraum sowie im Magazin des Kreisarchivs erleben.

50 Unternehmen am Bauprojekt beteiligt

In der Lise-Meitner-Straße in Fürstenwalde hat der Landkreis Oder-Spree zwei ehemalige Industriehallen zum Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Technischen Zentrum (FKTZ) und Archiv, Lese- und Medienzentrum (ALM) umgebaut.
Realisiert wurde die Baumaßnahme des Landkreises in der Fürstenwalder Lise-Meitner-Straße in etwas mehr als einem Jahr. Vorausgegangen waren umfassende Machbarkeitsstudien und detaillierte Planungsprozesse. „Ehemalige Produktionshallen für völlig andere, zum Teil hochtechnisierte Nutzungen umzubauen und auszustatten, das war für alle Beteiligten ein nicht alltägliches und anspruchsvolles Pilotprojekt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen", schätzt Hanna Gläsmer, Dezernentin für Infrastruktur und Bauwesen im Landkreis Oder-Spree, ein. 50 Unternehmen, zwei Drittel davon aus der Region, haben an der Realisierung mitgewirkt. Eine Veränderung ist auf den ersten Blick von außen sichtbar: Beide Hallen wurden um einen zusätzlichen Bürotrakt erweitert, der in leuchtendem Orange einen Akzent setzt. Die meisten Umbauten haben sich aber im Inneren der Hallen vollzogen. So verfügen beide Objekte jetzt über Personenaufzüge. Im FKTZ waren darüber hinaus Grundrissveränderungen als Voraussetzung für den Einbau von Atemschutzwerkstatt, Atemschutzübungsstrecke und Schlauchwäsche erforderlich.

Pressestelle
Mario Behnke

Datum: 7. Mai 2018