LOSmobil2030: Landkreis entwickelt Konzept für zukunftsweisende Mobilität
Erreichbarkeiten optimieren, Klimaschutz, demografischer Wandel, Digitalisierung - die Mobilität steht vor großen Herausforderungen. Der Landkreis Oder-Spree will dies mit einem eigenen integrierten Mobilitätskonzept erfolgreich gestalten. "LOSmobil2030" lautet das Vorhaben, für das in diesem Monat der Startschuss gefallen ist. Auf einem ersten Workshop haben unter anderem Vertreter aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und von Verbänden erste Leitplanken diskutiert, an denen sich das Mobilitätskonzept ausrichten soll. Bis April 2022 soll das Konzept für eine moderne und nachhaltige Mobilität stehen. Kernbestandteil ist dabei ein breites Beteiligungsverfahren.
Das Mobilitätskonzept "LOSmobil2030" soll strategische Antworten auf aktuelle und künftige Herausforderungen für die Mobilität im Landkreis Oder-Spree liefern. So wird im Landkreis bis 2030 der Anteil der über 65-Jährigen um fast 16 Prozent zunehmen. Infolge werden voraussichtlich immer mehr Menschen auf Alternativen zum eigenen PKW angewiesen sein. Derzeit erledigen die Menschen allerdings nur knapp zehn Prozent ihrer Wege mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), mehr als die Hälfte hingegen mit dem Auto. Auf der anderen Seite gilt es, die Beliebtheit des Fahrradfahrens zu berücksichtigen. Rund 14 Prozent aller Wege radeln die Bewohner von Oder-Spree. Damit wird das Fahrrad hier sogar stärker genutzt als in den Nachbarkreisen Märkisch-Oderland oder Dahme-Spreewald. Das geht aus der Erhebung "Mobilität in Deutschland - Ergebnisse der regionalstatistischen Schätzung" hervor. Auch der weiter wachsende Wirtschafts- und Güterverkehr verlangt, nicht nur durch die Anbindung alter und neuer Gewerbestandorte, nach Alternativen zur teils überlasteten Straßeninfrastruktur. Die Anpassung der bundesweiten Klimaschutzziele richtet neue Anforderungen an die Klimaverträglichkeit und Nachhaltigkeit der Mobilität.
Welche Anforderungen diese Entwicklungstrends und Rahmenbedingungen an ein Mobilitätskonzept für den Landkreis definieren, diskutierten auf Einladung des Landkreises kürzlich rund 30 Teilnehmer des ersten Online-Workshops im Rahmen der Entwicklung von "LOSmobil2030". Moderiert wurde die Veranstaltung von den Experten der IGES Institut GmbH, die von der Stabsstelle Stärkung des ländlichen Raumes, Sicherung Daseinsvorsorge, ÖPNV im Dezernat IV für Ländliche Entwicklung mit der Konzeptentwicklung beauftragt sind. Innerhalb des Workshops wurden erste Leitgedanken herausgestellt, die der Konzeptentwicklung zugrunde liegen sollen:
- Sicherung der bedarfsgerechten und barrierefreien Mobilität für alle Menschen der Region, wobei vor allem den Bedürfnissen junger und älterer Menschen Rechnung getragen werden soll,
- besondere Aufmerksamkeit für den ländlichen Raum. Bewohnern auch außerhalb von verdichteten Gebieten, soll künftig eine bessere Teilhabe in allen Lebensbereichen möglich sein,
- weitere Stärkung der Radinfrastruktur,
- Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs mit starken Verbindungsachsen und flexibler Erschließung von Wohn- und Gewerbeflächen.
Der nächste Schritt der Konzeptentwicklung ist eine intensive Analysephase. IGES-Verkehrsexperten werden gemeinsam mit dem Landkreis Oder-Spree relevante Datengrundlagen zusammenstellen und Potenziale für die Weiterentwicklung der Mobilität identifizieren. Diese münden anschließend in konkrete Handlungsempfehlungen und Modellprojekte.
Ein zentraler Bestandteil der Konzeptbearbeitung ist ein intensiver projektbegleitender Beteiligungsprozess. Dabei werden neben den Kommunen auch die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen von Online-Befragungen und Workshops in die Bearbeitung eingebunden.
Über den aktuellen Bearbeitungsstand und Beteiligungsmöglichkeiten informiert ab Juli 2021 die Projekt-Internetseite: www.losmobil2030.de. Schon heute können Anregungen, Hinweise und auch Fragen zur Mobilität im Landkreis Oder-Spree unter der Mailadresse losmobil2030@iges.com an die Projektverantwortlichen gerichtet werden.
Das Mobilitätskonzept für den Landkreis Oder-Spree und seine grenzübergreifenden Verflechtungsräume wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und des Landes Brandenburg gefördert.
Pressestelle Landkreis Oder-Spree
Datum: 21. Juni 2021