Landrat Frank Steffen beendet Gedenktour zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in der Marienkirche Beeskow
© Karolin Ring
An der Weltkugel in der Marienkirche in Beeskow zündete Landrat Frank Steffen mit der Schülerin Martha Haß zwei Friedenskerzen an
Mit einem Friedensgedicht der Lyrikerin Rose Ausländer schloss Landrat Frank Steffen seine Festrede zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren gestern in der Marienkirche Beeskow:
Wirf deine Angst in die Luft
Bald ist Frieden
Bald ist der Frieden zu Hause
Bald wächst die Liebe auf Bäumen
Bald darfst du lachen
Bald darfst du weinen vor Glück
Bald ist Frieden
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Am Ehrenfriedhof der Roten Arme gedachte der Beeskower Bürgermeister Robert Czaplinski gemeinsam mit Landrat Frank Steffen, Beeskower Stadtverordneten und Gästen den Opfern von Krieg und Faschismus
Zuvor hatte Landrat Frank Steffen ausführlich über die Erfahrungen und Erlebnisse der mehrwöchigen Gedenktour berichtet: „In Hartmannsdorf gedachten wir des Massakers der Waffen-SS. Eine 95-jährige Zeitzeugin war anwesend, deren 12-jähriger Bruder und ihre Mutter am 21.04.1945 erschossen wurden. In Eisenhüttenstadt erinnerten Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse der Astrid-Lindgren-Schule an das Kriegsgefangenenlager Stalag IIIB in Fürstenberg. Auch ukrainische Kinder waren dabei und sprachen über ihre Wünsche für den Frieden. Das hat mich tief bewegt."
Gleichzeitig mahnte er, dass der Nationalsozialismus nicht mit dem Kriegsende aus den Köpfen der Menschen verschwand: „Antisemitismus, Rassismus und Demokratieverachtung bestehen bis heute fort – wenn auch in alternativen Formen und mit alter Ideologie. Gerade deshalb ist der Schutz der Demokratie und der Menschenrechte keine abstrakte Aufgabe. Er betrifft uns alle – im Alltag, im Netz, in den Kommunen."
In der Marienkirche Beeskow sprachen neben Pfarrer Frank Städler auch die 15-jährige Schülerin Martha Haß, die im Rahmen ihres Schülerpraktikums in der Öffentlichkeitsarbeit der Kreisverwaltung Oder-Spree an vielen Terminen der Gedenktour teilnahm:
„Ich bin sehr dankbar, dass ich an vielen Gedenkterminen teilnehmen durfte. Diese stillen und eindrucksvollen Momente in den verschiedenen Orten des Landkreises bleiben als ergreifende Erinnerung an die Vergangenheit in meinem Herzen."
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Bei der Vorstellung des 34. Beeskower Heimatheftes "Beeskow 1945 - eine Woche im April" begrüßte Landrat Frank Steffen die zahlreichen Gäste
Nach der Gedenkveranstaltung in der Kirche eröffnete Landrat Frank Steffen gemeinsam mit Beeskows Bürgermeister Robert Czaplinski die Vorstellung des 34. Beeskower Heimatheftes mit dem Titel „Beeskow 1945 – eine Woche im April“ in der Kupferschmiede.
Mit dieser letzten Station endete gestern Abend die Gedenktour des Landkreises zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren. Landrat Frank Steffen: „Mein Dank gilt den überwiegend Ehrenamtlichen, die ich bei der Tour kennengelernt habe. Sie beschäftigen sich mit der Heimatgeschichte und halten die Erinnerung wach."
Datum: 9. Mai 2025