MOVE-Tour des Landkreises macht Halt an vier Beeskower Schulen: Fehlende Überdachung vieler Haltestellen ein wichtiges Thema
© Landkreis Oder Spree
Vertrerinnen und Vertreter aller Klassen waren in der Fontane-Grundschule Beeskow zum Austausch über den Schulbus gekommen
Im Rahmen der MOVE-Tour war das Mobilitätsteam des Landkreises Oder-Spree am Dienstag zu Besuch an vier Beeskower Schulen: der Fontane-Grundschule, der Grundschule an der Stadtmauer, der Albert-Schweitzer-Oberschule sowie dem Rouanet-Gymnasium. Ziel der Tour war es, direkt mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen, um alltägliche Probleme im Schülerverkehr zu erfassen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und Impulse zur Erarbeitung des neuen Nahverkehrplans 2026 zu liefern.
Mit dabei: Tim Jurrmann, Mobilitätsplaner Landkreis Oder-Spree, Vivien Buley, Koordinatorin für Kinder- und Jugendbeteiligung Oder-Spree, Raphael Jugl, Chefplaner des Busverkehrunternehmens Oder-Spree (BOS), Mike Freitag, BOS-Leiter für den Standort Eisenhüttenstadt und Karolin Ring, Sprecherin des Landkreises. An der Albert-Schweitzer-Oberschule kam auch Landrat Frank Steffen für eine Stunde dazu. Er zeigte sich beeindruckt, wie gut die Schülerinnen und Schüler vorbereitet waren: „Ich kenne ehrlich gesagt, keine einzige Buslinie und finde es bemerkenswert, wie intensiv ihr euch mit der Thematik Busverkehr auskennt. Ihr seid die wahren Expertinnen und Experten.“
Häufig genannte Themen an allen vier Schulen waren fehlende oder unzureichende Haltestellenüberdachungen – etwa in Reudnitz oder an der Grundschule an der Stadtmauer – sowie unleserliche Fahrpläne, zu volle Busse oder ungünstige Abfahrtszeiten. So wurde beispielsweise an der Albert-Schweitzer-Oberschule kritisiert, dass eine Buslinie wenige Minuten vor Unterrichtsende abfährt. Eine Fahrplananpassung ist hier für den Fahrplanwechsel im September 2025 bereits in Abstimmung.
© Karolin Ring
Am Rouanet-Gymnasium war das Fahrverhalten der Busfahrerinnen und Busfahrer ein Thema
Auch strukturelle Themen kamen zur Sprache: In Kossenblatt fehlt am Nachmittag eine passende Busverbindung, in Trebatsch liegt die Haltestelle zu weit entfernt, in Bahrensdorf berichten Schülerinnen von Problemen beim Einsteigen, da der vordere Bereich der Busse oft blockiert ist. Der Landkreis prüft in diesen Fällen konkrete Maßnahmen – vom Einsatz größerer Fahrzeuge bis hin zur Neuorganisation der Ein- und Ausstiegsprozesse.
Insgesamt wurde deutlich, dass der Informationsfluss bei Fahrplanänderungen verbessert werden muss. Viele Schülerinnen und Schüler berichteten von kurzfristigen Änderungen, über die sie nicht rechtzeitig informiert wurden. Auch das Verhalten in den Bussen, fehlende Festhaltemöglichkeiten für kleinere Kinder, defekte Türen oder unangemessener Umgangston wurden angesprochen.
Einzelne Anliegen wurden bereits an die jeweiligen Kommunen weitergegeben – etwa die Anfrage zur Überdachung von Haltestellen an die Stadt Beeskow und die Stadt Friedland oder die Verbesserung des Haltestellenstandorts in Trebatsch an die Gemeinde Tauche. Auch überregionale Vorschläge wie das sogenannte "amerikanische Schulbusprinzip", bei dem Busse direkt an den Schulen halten, wurden aufgenommen und an externe Gutachter weitergeleitet. Eine mögliche Umsetzung wird im Rahmen der Schulverkehrsplanung ab dem Schuljahr 2026/27 geprüft.
Tim Jurrmann zog zum Abschluss des Tages ein positives Fazit: „Die MOVE-Tour zeigt, wie wichtig der direkte Dialog mit den Schulen ist. Viele Hinweise der Schülerinnen und Schüler geben uns ganz konkrete Ansatzpunkte zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs im Landkreis. Wir werden auch in Zukunft gezielt zuhören – und handeln.“
Die MOVE-Tour geht am 18. Juni weiter in Neuzelle und Eisenhüttenstadt.
Datum: 14. Mai 2025