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Museum Utopie und Alltag zeigt im Landtag baubezogene Kunst aus der DDR

Ob an Fassaden, in Parks oder im Innern von Gebäuden: In der DDR sind zwischen 1949 und 1989 mannigfaltige Kunstwerke im öffentlichen Raum entstanden. Die am 25. Januar 2023 eröffnete neue Jahreskunstausstellung im Landtag Brandenburg mit dem Titel „Umwelt gestalten! Baubezogene Kunst aus der DDR im Land Brandenburg“ zeigt schlaglichtartig die Vielfalt dieser Kunst und thematisiert den Umgang mit diesem Erbe.

Blick in die Lobby des Landtages in Potsdam während der Eröffnung der Jahreskunstausstellung "Umwelt gestalten! Baubezogene Kunst aus der DDR im Land Brandenburg" . © Landtag Brandenburg / Konstantin Gastmann Auf großes Interesse ist im Landtag Brandenburg die Eröffnung der Jahreskunstausstellung »Umwelt gestalten! Baubezogene Kunst aus der DDR im Land Brandenburg« gestoßen.

In der Ausstellung zeigt das Museum Utopie und Alltag, eine Einrichtung in Trägerschaft des Landkreises Oder-Spree, gemeinsam mit dem in Eisenhüttenstadt geborenen Fotografen Martin Maleschka und dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum baubezogene Kunst aus den früheren Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus. Zu sehen sind etwa 140 aktuelle Fotografien von Martin Maleschka, Entwürfe der Künstlerinnen und Künstler, historische Aufnahmen aus Archiven und originale Fragmente aus Brandenburger Depots. Präsentiert werden Werke von Fritz Eisel, Wolfgang Kärgel, Sabine Rachold, Axel Schulz, Kurt-Heinz Sieger, Erika Stürmer-Alex, Georgios Wlachopulos und Walter Womacka.

Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke dankte allen Beteiligten und sagte: „Wenn wir über baubezogene Kunst in der DDR sprechen, fällt schnell der Begriff vom ,sozialistischen Realismus‘. Das ist nur ein Teil der Wahrheit: Die Kunst an öffentlichen und Wohngebäuden stellte neben der oft tristen Realität auch Wünsche oder Träume dar. Neben Kränen, Schloten, Förderbändern gab es abstrakte, wilde Formen zu sehen; neben idealisierten Familien und meist ernsten Gesichtern auch bunte, lebensfrohe Menschen. Der Landtag hat mit einem Beschluss 2017 die Kunst am Bau gestärkt und einen nachhaltigen Umgang mit noch bestehenden Werken angemahnt. Die Denkmalpflege leistet hierbei wichtige Arbeit, auch im Sinne vieler Bürgerinnen und Bürger.“ 

Rolf Lindemann, Landrat des Landkreises Oder-Spree, betonte bei der Eröffnung: „Die Ausstellung ist ein gelungener Anknüpfungspunkt, um über die gesellschaftliche Bedeutung der Künste im baulichen Kontext der deutschen Gegenwart und Vergangenheit zu diskutieren." Kuratorin Sabrina Kotzian vom Museum Utopie bekräftigte, es gehe darum, den Blick auf das baukulturelle Erbe der DDR zu richten – mit allen Aufgaben und Herausforderungen, die damit verknüpft sind. „Neben der Dokumentation dieses Erbes steht dabei die Frage im Mittelpunkt, wie wir mit diesem Erbe umgehen – als Stadtgesellschaften, in den Orten, in ganz Brandenburg.“

Wie Prof. Dr. Thomas Drachenberg, Brandenburgischer Landeskonservator und stellvertretender Direktor des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege und des Archäologischen Landesmuseums schilderte, hat das Landesdenkmalamt seit zwei Jahren eine Kampagne zur systematischen Erfassung der baubezogenen DDR-Kunst im Land Brandenburg initiiert: „In Schwedt/Oder, Eisenhüttenstadt, Frankfurt (Oder) und Cottbus waren wir schon aktiv; in diesem Jahr folgt der Bestand in Potsdam. Wir ermitteln dabei auch den Zustand und beraten die Denkmal-Eigentümerinnen und -Eigentümer bei den notwendigen Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten." 

Die Ausstellung kann bis zum 8. Dezember 2023 montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr im Landtag besucht werden. An gesetzlichen Feiertagen ist der Landtag geschlossen. An Plenartagen sind nur Teile der Ausstellung zu besichtigen. Am 2. März, 4. Mai, 29. Juni, 31. August, 26. Oktober und 8. Dezember wird jeweils um 16.30 Uhr für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eine öffentliche Führung durch die Jahresausstellung angeboten. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

Pressestelle Landkreis Oder-Spree, Pressemitteilung Landtag

Datum: 26. Januar 2023