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Umweltamt fordert zu rücksichtsvollem Umgang mit Naturschätzen auf

Zu den Markenzeichen des Landkreises Oder-Spree gehören ausgedehnte Waldgebiete und eine Vielzahl natürlicher Gewässer. Gut 47 Prozent der Landkreisfläche sind bewaldet, knapp vier Prozent nehmen Gewässer ein. Zu den besonderen Schätzen zählen 68 ausgewiesene Naturdenkmäler sowie zahlreiche Landschafts- und Naturschutzgebiete. „Die Nutzung dieser Refugien hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Der Trend, sich in der Natur aufzuhalten und Erholung sozusagen vor der Haustür zu suchen, verstärkt sich“, konstatiert Katrin Schulz, die im Landkreis Oder-Spree die untere Naturschutzbehörde leitet. Die freie Landschaft werde stark beansprucht. Ein Auslöser für diese Entwicklung seien vermutlich auch die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen.

See im Landschaftsschutzgebiet Landschaft mit besonderem Schutzstatus bei Giesensdorf (Gemeinde Tauche).

Mit der gestiegenen Anzahl der Nutzer hat leider auch die Zahl der Verstöße überproportional zugenommen. Ein Indiz dafür sind die vermehrten Hinweise auf Fehlverhalten, die von Bürgern bei der Behörde eingehen. Auch die Ergebnisse von zwei Schwerpunktkontrollen im Mai und Juni an den Kossenblatter Seen waren alarmierend: 40 Verstöße mussten allein an diesen beiden Tagen aufgenommen werden. „Wir setzen auf Dialog und Aufklärung, aber wenn das nicht den erwünschten Effekt hat, führt an Anzeigen kein Weg vorbei“, so Katrin Schulz. Zu den gravierendsten Problemfällen gehören offene Feuerstellen oder das Grillen unmittelbar am Wald, das Befahren von Wegen, die nicht für den öffentlichen Straßenverkehr freigegeben sind und campingähnliche Zustände inmitten idyllischer Natur. „Gewässerränder sind keine Campingplätze“, stellt die Sachgebietsleiterin klar. Dafür gebe es in Oder-Spree touristische Angebote. Insbesondere bei „Geheimtipps“, die in Netzwerken kursierten, sollte sich jeder Besucher vorab genau informieren, ob die so angepriesenen Ziele überhaupt über öffentliche Straßen und Wege erreicht werden können.

Katrin Schulz appelliert: „Jeder sollte mit seinem Verhalten dazu beitragen, dass Flora und Fauna in unserer unmittelbaren Umgebung auch künftig ein Aushängeschild unserer Region bleiben. Wir werden in unseren Bemühungen nicht nachlassen, für einen schonenden Umgang mit der heimischen Natur zu sensibilisieren.“ Darüber hinaus will das Umweltamt die Erkennbarkeit besonders schützenswerter Bereiche durch eine verdichtete Beschilderung verbessern. Die bekannte schwarze Eule auf gelbem Grund wird Besuchern des Landkreises Oder-Spree künftig öfter begegnen und Tafeln mit leicht verständlichen Piktogrammen werden an neuralgischen Punkten für regelkonformes Verhalten werben. 10.000 Euro stehen dafür im Kreishaushalt zur Verfügung.

Medieninformation Landkreis Oder-Spree

Datum: 8. Juli 2021