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Vorsorglich Notunterkunft für Schutzsuchende aus der Ukraine eingerichtet

Es zeichnet sich ab, dass mehr Menschen, als in ersten Prognosen vermutet, in Deutschland Schutz vor dem Krieg Russlands gegen die Ukraine suchen. Um auf eine Zuspitzung der Situation besser vorbereitet zu sein und mehr Flexibilität bei der Unterbringung der Kriegsflüchtlinge zu erlangen, hat der Landkreis Oder-Spree binnen weniger Tage mit tatkräftiger Unterstützung des Ortsverbandes Fürstenwalde/Spree des Technischen Hilfswerks eine Notunterkunft eingerichtet. In der Turnhalle am Standort Eisenhüttenstadt des Oberstufenzentrums Oder-Spree stehen künftig für Geflüchtete 48 Plätze zur Verfügung, bei verdichteter Belegung bis zu 60.

Mit Stand Freitagmorgen (18. März 2022) waren im Landkreis Oder-Spree 880 Personen aus der Ukraine registriert, die hier Schutz vor dem Kriegsgeschehen in der Heimat suchen. Die Mehrzahl von ihnen ist zunächst bei Verwandten, Freunden oder Bekannten untergekommen. Aber auch die Verteilung der in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Brandenburg in Eisenhüttenstadt aufgenommenen Flüchtlinge auf die Landkreise hat begonnen. „Wir müssen davon ausgehen, dass unsere vorhandenen Unterbringungskapazitäten stark nachgefragt sein werden, stellen uns aber auch auf einen unregelmäßigen Zuweisungsprozess ein, der mit gewissen Spitzen einhergeht. Hier soll uns die Notunterkunft die nötige Flexibilität verschaffen, um Engpässe überbrücken zu können“, ordnete Michael Buhrke, Leiter des Verwaltungsstabes des Landkreises Oder-Spree, die Maßnahme bei einem Vor-Ort-Termin am Freitag ein. „Eine Notunterkunft steht immer am Ende der Kette, wenn andere Optionen ausgeschöpft sind. Wir hoffen, dass wir sie nur kurz belegen müssen.“ Priorität – das ergebe sich schon allein aus den Vorgaben des Landes Brandenburg – habe die Unterbringung in regulären Unterkünften. Michael Buhrke versicherte: „Wir werden keinen auf der Straße stehen lassen, der hier vor dem Kriegsgeschehen Schutz sucht!“

Aber die Nutzung von Wohnungen, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bezugsfertig sind, erfordert eine Vorlaufzeit. Technische Abnahmen sind notwendig, teilweise auch Handwerkerarbeiten und eine Grundausstattung mit Möbeln und Haushaltsgegenständen muss beschafft werden. Nach derzeitiger Einschätzung können bis Anfang Mai 100 Wohnungen ertüchtigt werden. „Das ist ein kontinuierlicher Prozess, wir bringen die Wohnungen schrittweise ans Netz“, so der Leiter des Verwaltungsstabes. Im Interesse einer raschen Bearbeitung werden bei der Wohnungsertüchtigung derzeit zentrale Beschaffungsmaßnahmen favorisiert und es wird nicht zu einzelnen Sachspenden zur Ausstattung der Wohnungen aufgerufen, da dies erheblichen logistischen und personellen Aufwand auslöst. Wenn sich zu einem späteren Zeitpunkt ein konkreter Bedarf ergibt, wird der Landkreis darüber informieren.

Pressestelle Landkreis Oder-Spree

Datum: 19. März 2022