Arbeitsmarktintegration ist kein Selbstläufer – aber gelingt
Großes Unterstützernetzwerk im Landkreis
Die Präsentationen einzelner Projekte am Vormittag, sowie die Informationen des kommunalen Jobcenters Oder-Spree und der Agentur für Arbeit machten die Vielfalt der Projektlandschaft im Landkreis sichtbar. Als ein Erfolgsfaktor für eine gelingende Arbeitsmarktintegration wurde die Verzahnung der verschiedenen Angebote herausgearbeitet. Vorgestellt wurden unter anderem Projekte aus Fürstenwalde, die mit individueller und engmaschiger Betreuung über die Möglich-keiten großer Institutionen hinausgehen. Die Leiterin des Fürstenwalder Projektes Karolina Matros sowie Projektleiter Uwe Schaffranke vom Programm „Türöffner“ am Oberstufenzentrum stellten die individuelle Begleitung der Migranten als ihre Schwerpunkte vor.
Neben den Unterstützungsinstrumentarien für Migranten haben auch Unternehmen die Möglichkeit, sich beraten und helfen zu lassen. Zu den Angeboten des Jobcenters und der Agentur für Arbeit, die mit ihrem Arbeitgeberservice und finanziellen Förderinstrumenten hilfreich zur Seite stehen, gesellen sich Projekte, die mit speziellen Serviceleistungen wie einem Einarbeitungsmanagement und der Begleitung während der Beschäftigung von Migranten aufwarten. Unterstützung ist häufig aufgrund von Sprachbarrieren sowie Unklarheiten bezüglich des Aufenthalts gefragt. „Auch die Mitarbeiter eines Unternehmens müssen bei der Beschäftigung von migrantischen Mitarbeitern mitgenommen werden“, wusste Charlotte Kruhoffer von der KAUSA Servicestelle Brandenburg zu berichten.
Vernetzung und gemeinsame Abstimmung als Erfolgsfaktoren
Beispiele für eine gelungene Arbeitsmarktintegration konnte Peter Nienas von Goodyear Dunlop aus Fürstenwalde in einer großen Anzahl benennen. „Schon lange ist das Unternehmen für Mitarbeiter jeglicher Nationen offen“, berichtete er. Auch Marco Gabbert vom Helios Klinikum Bad Saarow schilderte positive Erfahrungen. Allerdings gibt es nach wie vor einige Stolpersteine, wie vorhandene Sprachbarrieren oder fehlende Mobilität, die in der Diskussionsrunde thematisiert wurden. Gemeinsame Absprachen und Kooperationen wurden als hilfreiche Bausteine bei der Bewältigung dieser Problemlagen benannt.
Positive Entwicklungen spiegeln sich auch in Zahlen des kommunalen Jobcenters wieder. So waren im Juli 2017 im Landkreis 92 Personen aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Ein Jahr später waren es bereits 174 Beschäftigte. Dies bedeutet einen Zuwachs von 82 Personen resümierte Tino Kriegl, Geschäftsbereichsleiter des kommunalen Jobcenters.
Dass Arbeitsmarktintegration in vielen Fällen einen langen Atem benötigt, sich aber lohnt, war ein gelungenes Fazit der anwesenden Arbeitgeber. Ein weiteres Dialogforum ist für den 13. September 2019 geplant.
Medieninformation Landkreis Oder-Spree
Datum: 20. März 2019