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Energiespar-Contracting: Vorhaben des Landkreises unter den zehn Finalisten

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) unterstützt zehn Kommunen und Bundesländer bei der energetischen Sanierung ihrer Liegenschaften mit Hilfe von Energiespar-Contracting (ESC). Im mehrteiligen Auswahlverfahren des Modellvorhabens „Co2ntracting: build the future!“ haben sie die finale Phase erreicht, bei der sie von einer zweijährigen Betreuung profitieren. Unter den zehn Finalisten ist der Landkreis Oder-Spree mit Vorhaben am Oberstufenzentrum Oder-Spree.

Beim Energiespar-Contracting planen und finanzieren externe Dienstleister, sogenannte Contractoren, energetische Sanierungsmaßnahmen und setzen diese mit einer Garantie auf Einsparung für die Bauherren um. Außerdem kümmern sie sich, wenn gewünscht, um die Instandhaltung der Technik und eine optimierte Betriebsführung. Für die Dienstleistung und getätigte Investitionen erhalten sie einen Teil der Kosteneinsparung. Das finanzielle Risiko sowie die Organisation und Umsetzung der Einsparmöglichkeiten liegen allein beim Energiedienstleister. Die Teilnehmer des dena-Modellvorhabens „Co2ntracting: build the future!“ profitieren von der kostenfreien Begleitung durch erfahrene ESC-Projektentwickler.

Deutschlandkarte der zehn Finalisten des Modellvorhabens "Co2ntracting: build the future!" © Deutsche Energie-Agentur Karte zeigt, wo in Deutschland die zehn Finalisten des Modellvorhabens "Co2ntracting: build the future!" verortet sind.

Landkreis beteiligt sich mit Oberstufenzentrum am Modellvorhaben

Das Oberstufenzentrum Palmnicken in Fürstenwalde befindet sich auf einem Campus mit 14 Gebäuden unterschiedlichster Bauzeit, Bauart und Technik. Es bietet daher genügend Testmöglichkeiten und scheint für ein Energiespar-Contracting prädestiniert. Der Landkreis hat den im Jahr 2019 durch die Schüler während der Haushaltsberatungen erstmals geäußerten Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit zum Anlass für seine Bewerbung am dena-Modellvorhaben „Co2ntracting: build the future!" genommen und möchte die Fridays for Future-Bewegung dort unterstützen und erhofft sich neben nachhaltigen Einsparungen auch Lerneffekte für die über 4.000 Schüler.

Beteiligung des Landkreises:

  • Liegenschaften des Oberstufenzentrums Oder-Spree
    • 18 Gebäude (1 Mensa, 1 Verwaltungsgebäude, 2 Sportbauten, 3 Betriebs- und Werkstätten, 5 Berufsbildende Schulen, 2 Gebäude für Produktion, Werkstätten, Lagergebäude, 1 Bauwerk für technische Zwecke )
  • Liegenschaft 1 - OSZ Standort Eisenhüttenstadt:
    • Energieverbrauch: 614 MWh/a
    • Energiekosten: 80.000 €/a
    • Energiebezugsfläche: 6.358,33 m²
  • Liegenschaft 2 - OSZ Standort Fürstenwalde:
    • Energieverbrauch: 2.254 MWh/a
    • Energiekosten: 227.000 €/a
    • Energiebezugsfläche: 26.901,54 m²

Mögliche Maßnahmen:

  • Intelligente Betriebssysteme
  • Verschieben von Verbräuchen (z. B. Nutzung von Abwärme in anderen Gebäuden)
  • Mehrfachnutzungen von Medien (z. B. Brauchwassernutzung)
  • Einführung einer Gebäudeautomation
  • Komplettaustausch zu LED

Bisheriges Engagement:

  • Dämmung des Daches in einer Berufsbildenden Schule

Modellprojekte als Impulsgeber mit Vorbildfunktion

„Mit dem Modellvorhaben schafft die dena Vorbilder, an denen sich andere Kommunen und Bundesländer bei der energetischen Sanierung ihrer Liegenschaften orientieren können,“ sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, „Energiespar-Contracting ist für die öffentliche Hand ein hervorragender Weg, die CO2-Emmissionen und Energiekosten ihrer Gebäude nachhaltig und garantiert zu senken.“ Ziel des Modellvorhabens ist es, die Potenziale des Instruments ESC bekannter zu machen und gleichzeitig die öffentliche Hand beim Erreichen der Klimaziele zu unterstützen. Grundlage für die Auswahl der zehn Finalisten waren die Ergebnisse der ESC-Orientierungsberatungen, die die Projektentwickler in den vergangenen Monaten in 19 Kommunen und Bundesländern durchgeführt haben. Dabei überprüften sie, ob sich alle Liegenschaften, die zuvor in einem umfangreichen Bewerbungsverfahren ausgewählt wurden, für ESC geeignet sind und schätzten mögliche Maßnahmen ab. Weitere Entscheidungskriterien waren etwa die Lage und ESC-Erfahrung im jeweiligen Bundesland, die Umsetzbarkeit sowie die Strahlkraft und Motivation der Kommunen.

Bundesministerium fördert  das Modellvorhaben

Die weiteren Finalisten sind die Städte Pinneberg (Schleswig-Holstein), Ratingen (Nordrhein-Westfalen), Weil der Stadt und Konstanz (beide Baden-Württemberg), die Landkreise Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern), Nordsachsen (Sachsen) und Unstrut-Hainich (Thüringen) sowie die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Liegenschaften umfassen mehr als 160 Gebäude, darunter Schulen, Berufsschulzentren, Verwaltungsgebäude, Produktionsgebäude, Sportstätten, Gebäude von Polizei und Justizvollzugsanstalten und ein Schloss.

„Co2ntracting: build the future!“ wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördert. Regionale und lokale Energieagenturen, ein bundesweiter Unterstützerkreis und zahlreiche Experten begleiten das Modellvorhaben.

Pressestelle Landkreis Oder-Spree
Deutsche Energie-Agentur - Kompetenzzentrum-Contracting

Datum: 14. Mai 2020

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