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Landkreis Oder-Spree erinnert an die Oderflut vor 20 Jahren

Rolf Lindemann, Landrat des Landkreises Oder-Spree, ruft auf der vom Landkreis initiierten Gedenkveranstaltung das dramatische Geschehen während der Oderflut 1997 in Erinnerung. (Foto: Landkreis / Mario Behnke)
„Der seinerzeitige Einsatz der Helfer und die unbeschreibliche Solidarität waren so beeindruckend, dass diese uns auch 20 Jahre danach noch größte Hochachtung abnötigen“, mit diesen Worten würdigte Landrat Rolf Lindemann am Samstag (15. Juli 2017) in Eisenhüttenstadt auf der vom Landkreis Oder-Spree initiierten Gedenkveranstaltung an die Oderflut 1997 alle, die gemeinsam gegen die Katastrophe gekämpft haben. Die deutsche Zivilgesellschaft habe damals gezeigt, dass sie ad hoc in der Lage sei, sich auf eine Krisensituation einzustellen und zur Hilfe nicht eingeladen werden müsse. „Und man erlebte eine Bundeswehr, die präzise wie ein Uhrwerk mit scheinbar unerschöpflichen Ressourcen agierte“, erinnerte der Landrat.

Erhebliche Investitionen in den Deichbau

Ministerpräsident Dietmar Woidke spricht zu den Gästen in der Inselhalle Eisenhüttenstadt. (Foto: Landkreis / Mario Behnke)

Ministerpräsident Dietmar Woidke nannte das Zusammenwirken zehntausender ehrenamtlicher Helfer, der Anwohner sowie von THW, Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Bundeswehr gegen die Oderflut eine „wunderbare Erfahrung von Solidarität und Mitmenschlichkeit". Er verwies auf die Lehren, die aus dem Hochwasser gezogen wurden: „Wir haben erheblich in den Deichbau investiert und geben den Flüssen mehr Raum."

Bis heute sind 162 der 185 Kilometer Deiche entlang der Oder erneuert und verstärkt, bilanziert die Landesregierung. Dafür wurden mehr als 287 Millionen Euro aus EU-, Bundes- und Landesmitteln investiert. Derzeit wird auf einem drei Kilometer langen Abschnitt zwischen Ratzdorf und Eisenhüttenstadt der letzte Teil der Deichrückverlegung an der Neuzeller Niederung realisiert. Insgesamt werden die Arbeiten zur Sicherung der Hauptdeiche bis 2023 abgeschlossen sein.

Zudem läuft das Nationale Hochwasserschutzprogramm, das Bund und Länder als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe an der Elbe im Sommer 2013 beschlossen hatten. Für die acht Brandenburger Projekte des Programms ist ein Investitionsbedarf von mehr als 300 Millionen Euro von Bund (60 Prozent) und Land (40 Prozent) veranschlagt. Dabei geht es insbesondere an Elbe und Oder um mögliche Flutungspolder, darunter in der Ziltendorfer und in der Neuzeller Niederung.

Frank Kersten, Heiko Anders und Gerd Rademacher geehrt

Ministerpräsident Dietmar Woidke, Landrat Rolf Lindemann und Eisenhüttenstadts Bürgermeisterin Dagmar Püschel zeichnen Gerd Rademacher aus. (Foto:Landkreis / Mario Behnke)

Stellvertretend für viele im Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz engagierte Akteure wurden in der Inselhalle Eisenhüttenstadt am Samstag drei Männer geehrt, auf die schon über Jahrzehnte als Helfer in Krisensituationen immer wieder Verlass ist. So hat Frank Kersten in den 1990er Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr Grünheide den Aufbau einer Rettungstaucherstaffel initiierte, die inzwischen als Sondereinsatzgruppe (SEG) Tauchen eine feste Größe bei der Regionalleitstelle in Frankfurt (Oder) und darüber hinaus bildet. Heiko Anders gehört seit 1992 der Johanniter Unfallhilfe an und ist als dienstältester Feldkoch in der SEG Verpflegung ein zuverlässiger „Anker" im Team. Seine umfangreichen Erfahrungen bringt er derzeit auch bei der Neukonzipierung von Einsatztechnik ein. Zum Abschluss gehörte die Bühne einem hauptberuflichen Feuerwehrmann aus Eisenhüttenstadt, Gerd Rademacher, der sich auch jenseits des Dienstes auf vielfältige Weise engagiert: beim DRK als Ausbilder in Erster Hilfe und von Rettungsschwimmen, als Fachbereichsleiter in der Landesjugendfeuerwehr Brandenburg oder als Kreisausbilder Sprechfunk.

Pressestelle Landkreis Oder-Spree
Pressemitteilung der Staatskanzlei Brandenburg

Datum: 15. Juli 2017

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