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Landkreis organisiert Kontaktbörse für Ortschronisten

Vergangenheit und Gegenwart der Klosteranlage Neuzelle standen am Samstag im Mittelpunkt des Tages der Ortschronisten und Heimatforscher aus dem Landkreis Oder-Spree. Kurz nach dem Start der Tour, zu der die Kreisverwaltung eingeladen hatte, gab es allerdings einen Blick in die Zukunft. Als der Bus mit über 40 Freizeithistorikern an Bord in Fürstenwalde das Gelände der einstigen Odersun-Hallen passierte, blickte Marina Aurich, Leiterin des Archiv, Lese- und Medienzentrums, voraus: „In einer dieser Hallen wird unser neues Domizil entstehen mit dem gesamten Archivmaterial des Landkreises an einem Standort. Wir haben dann vernünftige Bedingungen für Besucher und für die Arbeit mit Schulklassen.“

Angekommen in Neuzelle haben sich die an Geschichte und Geschichten interessierten Frauen und Männer aus allen Ecken des Landkreises auf eine Reise in die Vergangenheit begeben. Die ging zurück bis ins Jahr 1268, als Markgraf Heinrich von Meißen das Kloster stiftete. „Er war ein angesehener Mann seiner Zeit, kunstsinnig und, heute würde man sagen, ein Wirtschaftsförderer“, wusste Dr. Martin Salesch, Leiter der Museen und der Besucherinformation des Stifts Neuzelle, zu berichten. Er hatte aufmerksame und neugierige Zuhörer beim Rundgang durch Kreuzgang und Klostergarten, beim Abstecher in die heutige Evangelische Pfarrkirche und beim Besuch der neuesten Attraktion, des „Himmlischen Theaters“. Erst seit wenigen Monaten sind zwei Szenen der Mitte des 18. Jahrhunderts von Abt Gabriel in Auftrag gegebenen Passionsdarstellungen für Besucher in Neuzelle zugänglich, in einem eigenen Museum, das in den Weinberg hineingebaut wurde. „Das, was Sie hier in Neuzelle sehen, gibt es so nicht noch einmal in der Welt“, so der Museumsleiter.

Tag der Ortschronisten und Heimatforscher des Landkreises Oder-Spree in Neuzelle.

Beeindruckt von der Entwicklung des Klostergeländes, seit vielen Jahren in den Händen der Stiftung Stift Neuzelle, zeigte sich Heimatforscher Frank Retzlaff aus Erkner: „Mein letzter Besuch hier liegt über zehn Jahre zurück. Es hat sich sehr viel verändert.“ Marina Aurich erinnerte sich an eines der ersten Treffen der Freizeithistoriker Mitte der 90er Jahre, als Neuzelle schon einmal Gastgeber für die Ortschronisten war: „Damals war vieles noch nicht einmal in Planung, was jetzt diesen Ort in Brandenburg so einzigartig macht.“ Nachhaltigen Eindruck hinterließ die letzte Station des Neuzelle-Ausflugs, die für ihre üppige Barockausstattung bekannte Katholische Stiftskirche St. Marien. Doch auch die gotischen Ursprünge des Bauwerks entgingen den aufmerksamen Besuchern nicht.

Kontrastprogramm zur prunkvollen Kirche war zum Finale der Tagestour in den Südosten des Landkreises Oder-Spree der Aufenthalt in der rustikalen Schwerzkoer Mühle. Als sich das weit über 100 Jahre alte Sägewerk zur Schauvorführung in Betrieb setzte, bekamen die Kameras der Ortschronisten und Heimatforscher noch einmal viel zu tun. „Das war ein großartiger Tag“, bilanzierte Ekkehard Brühn aus Schöneiche. Man habe nicht nur viel gesehen, sondern dieses jährliche Treffen sei vor allem eine hervorragende Gelegenheit, um mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen.

Medieninformation Landkreis Oder-Spree

 

 

Datum: 7. September 2015

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