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Team der Notfallseelsorge und Krisenintervention begeht Jubiläum

„Was wir tun, ist Erste Hilfe für die Seele", mit diesem kurzen Satz fasst Holger Dymke, fachlicher Leiter der Notfallseelsorge und Krisenintervention im Landkreis Oder-Spree und Frankfurt (Oder) zusammen, was das Team leistet – seit nunmehr 20 Jahren. Angefordert werden die acht aktiven Teammitglieder, wenn es darum geht, Betroffenen in extrem belastenden Krisensituationen zur Seite zu stehen.

So werden Notfallseelsorger beispielsweise gerufen, wenn Menschen durch einen Unfall oder andere tragische Umstände ihr Leben verloren haben, wenn Verletzte während lang andauernder Rettungsarbeiten besondere Zuwendung brauchen oder wenn Einsatzkräfte selbst Unterstützung benötigen, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten. „Wer sich in der Notfallseelsorge engagiert, muss eine bestimmte Haltung mitbringen. Er muss bereit sein, sich in schwierige Lebenssituationen andere Menschen zu begeben und in der Lage sein, das Leid anderer auszuhalten", schildert Holger Dymke. Ziel sei es, Menschen in der ersten Phase nach einem Unglück zu helfen ihre akute Lebenssituation etwas zu sortieren und ihnen „Brücken zu weiterer Hilfe zu bauen".

Regieeinheit im Rahmen des Katastrophenschutzes

Ein Auslöser für die Gründung des Teams im Landkreis Oder-Spree war die dramatische Hochwasserlage an der Oder 1997. „In dieser Situation stellte sich ein Betreuungsbedarf heraus, der bislang nicht abgedeckt war", erläutert Torsten Goerth, Sachgebietsleiter Katastrophenschutz in der Kreisverwaltung. Eine daraufhin auf Initiative der Johanniter Unfallhilfe entstandene Projektgruppe wurde von Beginn an vom Landkreis begleitet. Inzwischen ist das Team der Notfallseelsorge und Krisenintervention eine Regieeinheit des Landkreises im Rahmen des Katastrophenschutzes. „Das Team ist in erster Linie dafür da, bei Großschadenslagen Unterstützung zu geben", erklärt Torsten Goerth. Es leiste aber auch jenseits solcher – zum Glück äußerst seltenen – Szenarien eine wichtige Arbeit. Zu 47 Einsätzen wurden Teammit-glieder der Notfallseelsorge und Krisenintervention im Vorjahr gerufen. Erreichbar ist das Team rund um die Uhr. Angefordert werden die ehrenamtlichen Helfer von Lagediensten der Polizei und Feuerwehr, von medizinischen Einsatzkräften oder Katastrophenschutzbehörden.

Einsatz im Team erfordert intensive Vorbereitung

Wer sich in der Notfallseelsorge und Krisenintervention engagieren möchte, müsse keinen speziellen fachlichen Hintergrund mitbringen, betont Teammitglied Rui Wigand: „Nicht der Beruf ist entscheidend, sondern die Haltung!" Die Vorbereitung auf die Arbeit im Team beginnt mit einem Grundkurs in einer kleinen Gruppe. Dabei werden unter anderem rechtliche Grundlagen für die Arbeit der Notfallseelsorge und Gesprächstechniken vermittelt. Der Kandidat kann in dieser Phase herausfinden, ob er sich die anspruchsvolle Aufgabe tatsächlich zutraut. Fällt die Entscheidung zur Aufnahme ins Team, folgen monatliche Treffen, ein Aufbaukurs nach den ersten Einsätzen und die regelmäßige Supervision. Ansprechpartner für Interessenten sind die Mitarbeiter des Sachgebiets Katastrophenschutz in der Kreisverwaltung (Rufnummer: 03361 599-3830).

An diesem Sonntag (4. November) begeht das Team der Notfallseelsorge und Krisenintervention sein 20-jähriges Bestehen mit einem Gottesdienst, der um 10.00 Uhr in der Kirche St. Georg in Frankfurt (Oder) beginnt.

Medieninformation Landkreis Oder-Spree

Datum: 30. Oktober 2018

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