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Naturschutz und Bauen

Eine wichtige Aufgabe unserer Behörde besteht in der naturschutzfachlichen Beurteilung von Bauvorhaben. "Mein kleines Haus, wie kann das der Natur schaden...", mag so mancher Häuslebauer denken. Es kann! Der Traum vom Haus, er soll sich, verständlicher Weise, dort erfüllen, wo es landschaftlich besonders reizvoll ist. Favorisiert werden abgeschiedene Waldgrundstücke, Gewässergrundstücke und Siedlungssplitter, die eine geringe Siedlungsdichte aufweisen.

Die Realisierung solcher Bauvorhaben hinterlässt unübersehbare Spuren, Spuren die die Landschaft nicht mehr so unberührt erscheinen lassen. Jede bauliche Maßnahme hat Einfluß auf Natur und Landschaft. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass alle Bauvorhaben, die im sogenannten Außenbereich bzw. in Schutzgebieten realisiert werden, auf ihre Erheblichkeit geprüft werden müssen. Diese Aufgabe kommt der unteren Naturschutzbehörde zu. Sie entscheidet, ob ein Bauvorhaben unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten zulässig ist.

Sie wollen ein Haus, eine Garage, ein Wochenendhaus oder bauen? Das Merkblatt Naturschutz im Baugenehmigungsverfahren liefert hierzu wichtige Hinweise.

Ab Juli/August jeden Jahres gehen vermehrt telefonische Hilferufe in der unteren Naturschutzbehörde ein: "Hilfe wir haben ein Hornissennest unterm Dach, am Schuppen, auf dem Dachboden, in einem Nistkasten, in der Scheune". Keine Panik, Hornissen sind zwar eine wehrhafte, aber keine angriffslustige oder aggressive Wespenart!

Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen und in direkter Nestnähe. Selbst kleinere Tiere wie Mäuse und Ratten überstehen mehrere Hornissenstiche problemlos. Hornissen stehen als besonders geschützte Tiere nach Bundesartenschutzverordnung unter Naturschutz.

Was sollte man also tun?

Soweit sich das Nest nicht in unmittelbarer Nähe von stark benutzten Wegen oder Eingängen befindet und Menschen mit Insektengift-Allergie sich nicht häufig in Nestnähe aufhalten, sollte man nichts tun.

Ist dies doch der Fall oder fühlen Sie sich unsicher im Umgang mit Ihren Hornissen, beraten wir Sie gern oder vermitteln einen Kontakt zu regional tätigen Hornissenberatern.

Sollte im Eintzelfall ein Umsetzen oder Beseitigen des Hornissennestes unumgänglich sein, so ist ein Antrag bei der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Oder-Spree zu stellen.

In allen anderen Fällen gilt: Ruhe bewahren, Sie leben ja bereits seit zwei bis drei Monaten in enger Nachbarschaft mit den fleißigen Insekten. Der Hornissenstaat befindet sich im Hochsommer fast auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung, bevor er im Herbst absterben wird.

Hornissenvölker leben, wie andere einheimische Wespenarten auch, immer einjährig. In den ersten warmen Tagen im April und Mai sucht sich die allein überwinternde, befruchtete Königin einen ausreichend großen Hohlraum und beginnt den Bau des Anfangnestes mit einer Wabe und einer kugelförmigen Schutzhülle. Darin legt sie die ersten Eier und versorgt sie selbst, bis sich aus diesen Arbeiterinnen entwickeln, die sich dann um Brutpflege, Nestbau und Nahrungsbeschaffung kümmern.

Der Staat entwickelt sich, das Nest wächst. Im Spätsommer wachsen junge Königinnen und Männchen heran, die zum Hochzeitsflug das Nest verlassen. Nach der Paarung sterben die Männchen. Die befruchteten Königinnen suchen sich allein in morschem Holz und in Spalten geschützte Plätze zum Überwintern, dort verharren sie regungslos mehrere Monate, bevor sie sich allein einen neuen Nistplatz suchen und mit dem Nestbau beginnen.

Die alte Königin, die Arbeiterinnen und die Drohnen im alten Nest sterben im Herbst. Diese Stelle wird nicht wieder durch Hornissen besiedelt (weil mit dem Papiernest des dann abgestorbenen Hornissenstaates der vorhandene Hohlraum zugebaut ist und ein neuer Hornissenstaat einen ausreichend großen Hohlraum zum Nestbau benötigt).

Was haben Sie von einem friedlichen Nebeneinander mit einem Hornissenvolk?

Etwa 7 bis 12 kg weniger Schadinsekten im Jahr in Ihrem Garten (diese Menge Insekten und Larven verfüttert ein Hornissenvolk an seine Brut). Ein Wassereimer voll Insekten will erst einmal gesammelt sein! Die erwachsenen Tiere (Arbeiterinnen, Drohnen, Königin) ernähren sich von zuckerhaltigem Rindensaft, Obst. So fleißigen Helfern im Garten gibt man doch gern etwas von den reifen Äpfeln, Birnen, Pflaumen.

Was ist beim Umgang mit Hornissen zu beachten?
  • Hornissen sind lernfähig, sie lernen durch ruhige Abwehrbewegungen bei Tisch, dass sie unerwünscht sind (jedoch nicht in Nestnähe)
  • Einer einzelnen Hornisse, die sich in ein Zimmer verirrt hat, weist man den Weg aus dem Fenster am besten mit einem weißen Blatt Papier und ruhigen Bewegungen.
  • Bei einem Hornissennest in Fensternähe hilft am wirkungsvollsten eine Fliegengaze wie z. B. aus dem Baumarkt.
  • Ansonsten gilt, wie bei den anderen Wespen auch, hinschauen, bevor man sich setzt, etwas trinkt oder isst bzw. nach Obst am oder unter dem Baum greift und - ganz wichtig - Erschütterungen in unmittelbarer Nestnähe vermeiden.