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Oder-Spree schließt Zaunbau um Kerngebiet 3 der Afrikanischen Schweinepest ab

Der Landkreis Oder-Spree hat auf seinem Gebiet den Zaunbau um das Kerngebiet 3 des ASP-Seuchengeschehens (Teile der Landkreise Oder-Spree und Dahme-Spreewald) abgeschlossen. Schon am Wochenende war der innere Ring fertiggestellt worden, im Laufe dieser Woche auch der Zaunabschnitt des äußeren Rings auf dem Kreisgebiet.

Festzaun zur Eingrenzung des ASP-Kerngebietes 3 Auf dem Gebiet des Landkreises Oder-Spree sind die Arbeiten an der doppelten Einzäunung des Kerngebiets 3 des ASP-Seuchengeschehens in Brandenburg abgeschlossen. Hier im Bild der Festzaun bei Friedland.

„Ich ziehe meinen Hut vor der Leistung der Zaunbauteams, die seit Anfang Oktober hier bei uns im Einsatz sind“, zeigt sich Petra Senger, Amtstierärztin des Landkreises Oder-Spree, beeindruckt von der Arbeit der beteiligten Unternehmen. Rund 200 Kilometer Festzaun wurden zur Eingrenzung und Segmentierung des Kerngebietes 3 allein in Oder-Spree gestellt. Mit der doppelten Einzäunung wird auch um diesen Seuchenherd, wie zuvor schon um das Kerngebiet 1 (Teile der Landkreise Spree-Neiße und Oder-Spree), eine weiße Zone abgegrenzt. In dieser soll der Schwarzwildbestand nahe Null gebracht werden, um ein Übergreifen der Tierseuche auf Nutztierbestände zu verhindern. Seit Feststellung der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen wurden im Landkreis Oder-Spree 399 Positiv-Fälle vom Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt.

Vier Schwerpunkte des Seuchengeschens in Oder-Spree ausgemacht

In den Kerngebieten des Seuchengeschehens im Landkreis Oder-Spree haben sich jeweils zwei Teilbereiche herausgestellt, die bei der Bekämpfung besondere Aufmerksamkeit erfordern. Im Kerngebiet 1 sind es das Dorchetal (westlich der B 112) und die Neuzeller Niederung. Im letztgenannten Bereich sind neben der intensiven Fallwildsuche und Entnahme auch Maßnahmen zur Verringerung der Schilfgebiete angedacht, die dem Schwarzwild als Rückzugsflächen dienen. „Und wir beabsichtigen die Teilung dieses ersten Kerngebietes durch Sicherung der B 112. Die östlich davon gelegene Neuzeller Niederung muss auch in Zukunft dem Infektionsdruck aus Polen standhalten. Daher sind in diesem Bereich besonders umfassende Schutzmaßnahmen erforderlich“, erläutert Petra Senger.

Im Kerngebiet 3 zeichnen sich das Oelsetal (östlich der L 435 und südlich der B 246) und das Untere Schlaubetal (östlich der L 435 und nördlich der B 246) als Schwerpunkte ab. Um eine effiziente Eindämmung des Seuchengeschehens auf der Grundlage des durch die Europäische Union genehmigten ASP-Bekämpfungsplanes zu erreichen, wurde das große Gebiet durch zusätzliche Zäune in Segmente geteilt. Nach der vollständigen Fertigstellung des Festzaunes – im Nachbarkreis Dahme-Spreewald laufen noch Restarbeiten – kann auch im Kerngebiet 3 mit der Entnahme des Schwarzwildes über Fallen und Einzeljagd begonnen werden. Es gehe darum, den Schwarzwildbestand in den weißen Zonen nahezu auf Null zu reduzieren – und das weitgehend mit jagdruhigen Methoden, wie die Amtstierärztin von Oder-Spree nicht müde wird zu betonen. Aber auch kleinere Bewegungsjagden könnten in der weißen Zone möglich werden, stellt sie in Aussicht.

Bis Mitte Februar 800 Schwarzwildkadaver geborgen

Die Fallwildbergung erfolgte seit September durch Mitarbeiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes und der Fischereibehörde, seit Anfang Januar sind sechs Mitarbeiter neu eingestellt worden und zusätzlich wurde eine Firma mit der Durchführung der umfangreichen Bergung und Beprobung beauftragt. So wird die unverzügliche Bergung großer Mengen an Schwarzwild sichergestellt, die als Fallwild und durch die gezielten Entnahmen anfallen. Allein im Landkreis Oder-Spree wurden bis Mitte Februar insgesamt 800 Schwarzwildkadaver geborgen – davon rund die Hälfte mit positivem ASP-Befund.

Zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest hat der Landkreis Oder-Spree in den Haushaltsjahren 2020 und 2021 insgesamt knapp 15 Millionen Euro aufgewandt. Darüber hat Michael Buhrke, Beigeordneter für Finanzen und Innenverwaltung kürzlich im Kreistag informiert. Davon sind bislang gut 2,1 Millionen Euro insbesondere vom Land erstattet worden. Die Erstattungsverfahren seien aber noch nicht abgeschlossen, erklärte der Beigeordnete.

Größe der Kerngebiete des ASP-Seuchengeschehens: 

  • Kerngebiet 1 (Teile der Landkreise Spree-Neiße und Oder-Spree):   rund 150 Quadratkilometer Fläche mit etwa 60 Kilometer Umfang
  • Kerngebiet 2 (Teile des Landkreises Märkisch-Oderland): rund 100 Quadratkilometer Fläche mit etwa 50 Kilometer Umfang
  • Kerngebiet 3 (Teile der Landkreise Oder-Spree und Dahme-Spreewald): rund 230 Quadratkilometer Fläche mit etwa 65 Kilometer Umfang

Als gefährdetes Gebiet (einschließlich der Kerngebiete) ist allein in den Landkreisen Oder-Spree, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald insgesamt eine Fläche von rund 1.350 Quadratkilometern ausgewiesen.

Medieninformation Landkreis Oder-Spree

Datum: 19. Februar 2021