Landkreis sammelt Ideen für Integrationskonzept
Zur Karte: Vom Landkreis Oder-Spree zur Verfügung gestellte, belegte Flüchtlingsunterkünfte (Stand 31.12.2015)
Mit Toleranz aufeinander zugehen
In den Diskussionen, die zu den Themenfeldern soziale Integration und Gesundheit, gesellschaftliche Teilhabe, Kinder und Jugendliche, Qualifizierung und Arbeitsmarkt geführt wurden, zeigte sich, dass ein Schlüssel für ein gelingendes Miteinander darin liegt, mit Toleranz aufeinander zuzugehen. Gute Beispiele dafür gibt es im Landkreis unter anderem mit dem Integrationsnetzwerk in Fürstenwalde, der Initiative „Bunte Hände Beeskow“ oder dem Engagement von Sportvereinen. Gegenüber Großstädten biete eine Region wie Oder-Spree mit ihren überschaubaren lokalen Strukturen durchaus Vorteile für die Integration, sagte Ahmed Al-Jabiri vom Bumerang e.V. Beeskow: „In einer kleineren Stadt ist die Betreuung viel intensiver. Der Einzelne bekommt mehr Hilfe.“ Thomas Thieme vom Caritasverband mahnte, die Frage „Was wollen die Flüchtlinge?“ nicht aus den Augen zu verlieren. Die Herausforderungen, vor denen Träger und Landkreise stehen, verglich Lars Dittner, Geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werkes Oderland-Spree, mit einem Marathonlauf.
Breites Angebot an Sprachkursen erforderlich
Unstrittig war im Meinungsaustausch an den acht runden Tischen der besondere Stellenwert, den das Erlernen der deutschen Sprache für die dauerhafte Integration hat. Gefordert wurde von vielen Akteuren ein breit gefächertes und nachhaltiges Angebot in diesem Bereich. Fragen, auf die es Antworten zu finden gelte, seien die gleichberechtigte Teilhabe von Mädchen und Frauen an Sprachkursen oder wie es gelingen kann, dem nicht unerheblichen Anteil von Analphabeten unter den Migranten, Zugang zu Bildungsangeboten zu ermöglichen.
Zur Statistik: Ausländer im Landkreis Oder-Spree
Vielstimmig formuliert wurde in den Diskussionsrunden das Bedürfnis der Akteure, die sich in den Städten und Gemeinden für Flüchtlinge engagieren, mehr Möglichkeiten für Erfahrungsaustausch und Weiterbildung zu bekommen. Ein Schritt zu ihrer besseren Vernetzung war die vierstündige Ideenkonferenz. „Vor allem aber haben wir jede Menge Input bekommen, den wir jetzt in ein strukturiertes Konzept einfließen lassen“, zieht Katja Kaiser von der Stabsstelle Flüchtlingsintegration der Kreisverwaltung eine erste Bilanz. In den kommenden Wochen werden die vorhandenen Überlegungen und neuen Anregungen im Entwurf für das Integrationskonzept gebündelt. Dann folgt die Debatte darüber in den Ausschüssen des Kreistages.
Medieninformation Landkreis Oder-Spree
Datum: 25. Januar 2016