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Landrat Rolf Lindemann im Gespräch mit ortsansässigen Schäfern zu Wolfsrissen

Am Freitag, den 4. März 2022 hatte Landrat Rolf Lindemann Vertreter aller Landtagsfraktionen sowie Lokalpolitiker und Schäfer zu einem gemeinsamen Vor-Ort-Termin eingeladen. Hintergrund für den Austausch waren Schilderungen von Nutztierhaltern zu Wolfsrissen in der Vergangenheit. Betroffen von Wolfsübergriffen sind mittlerweile eine Vielzahl von Schäfereien unter anderem in Görzig, Rauen und Limsdorf.

Landrat Rolf Lindemann im Gespräch mit ortsansässigen Schäfern zu Wolfsrissen Landrat Rolf Lindemann im Gespräch mit ortsansässigen Schäfern zu Wolfsrissen

Trotz umfangreicher Präventionsmaßnahmen, wie sie durch eine wolfssichere – teilweise mehrfache - Einzäunung der Herden mit Elektrozäunen, dem nächtlichen Einsatz von Wildvergrämungsgeräten und Wachfeuern oder der Anschaffung und Unterhaltung von ausgebildeten Herdenschutzhunden erfolgen, verursachen diese Maßnahmen einen erheblichen finanziellen Mehraufwand. „Umso ernüchternder ist dann die Erkenntnis, wenn solche aufwändigen Schutzmaßnahmen ihre Wirkung verfehlen, weil der Wolf gelernt hat, diese zu überwinden“, so Lindemann.

Gerade die Einhaltung dieser Mindeststandards beim Schutz von Weidebeständen vor Wolfsübergriffen ist eine zwingende Voraussetzung für die Gewährung eines Schadensausgleichs, den die Nutztierhalter im Falle eines Wolfsrisses beim Landesamt für Umwelt beantragen können. Allerdings sind hier die bürokratischen Hürden der Antragstellung so hoch, dass viele Tierhalter bereits auf die Antragstellung verzichten. „Diejenigen, die sich mit den Widrigkeiten der deutschen Bürokratie auseinandersetzen und einen solchen Antrag stellen, warten teilweise drei Jahre auf die tatsächliche Regulierung ihres gemeldeten Schadens“, so Lindemann weiter.

Aus diesem Grund hatte sich Landrat Rolf Lindemann bereits im Januar mit einem Schreiben an das zuständige Ministerium gewandt, bislang allerdings keine Rückmeldung erhalten. Die sieben eingeladenen Landtagsabgeordneten aller Fraktionen, waren ebenfalls nicht zu dem Austausch am Freitag erschienen, so dass Lindemann diese Thematik auf dem nächsten Kreistag mit den Abgeordneten besprechen werde, kündigte er an, denn die natürliche, offene Weidehaltung ist in Brandenburg Teil der Kulturlandschaft und ökologisch gewollt. Sie stellt einen wesentlichen Beitrag des Naturschutzes und der Landschaftspflege dar. Ohne sie wäre der Erhalt einer struktur- und damit artenreichen Kulturlandschaft kaum möglich.

Medieninformation Landkreis Oder-Spree

Datum: 8. März 2022